AI Mode, Performance Max, Demand Gen, AI Overviews – gefühlt dreht sich im SEA alles nur noch um KI. Und ja: Ohne künstliche Intelligenz geht im Suchmaschinenmarketing längst nichts mehr. Gleichzeitig gilt aber auch 2026: KI ist kein Selbstläufer. Ihr Erfolg hängt maßgeblich von klaren Zielen, hochwertigen Daten und strategischer Steuerung ab.
Anja Heinrich, Head of SEA und Prokuristin der ad agents, ordnet ein, worauf es für Marketingentscheider im kommenden Jahr wirklich ankommt.
Die Entwicklung im SEA 2026: Vom Suchkanal zur Performance-Plattform
SEA löst sich zunehmend von der reinen Steuerung klassischer SERPs und entwickelt sich zum ganzheitlichen Performancekanal über den gesamten Sales Funnel hinweg. Die Suche ist längst nicht mehr auf Google oder Bing beschränkt – und die Anzeigen sind nicht mehr nur textbasiert.
Google Shopping zählt bereits heute zu den wichtigsten Performancetreibern. Gleichzeitig gewinnen visuelle Umfelder weiter an Bedeutung: Anzeigenformate auf YouTube oder Platzierungen im Google Display Netzwerk werden fester Bestandteil moderner SEA-Strategien.
Ein besonders dynamischer Bereich sind KI-gestützte Sucherlebnisse. Werbung in AI Overviews, AI Mode, Microsoft Copilot, ChatGPT und weiteren generativen Suchoberflächen steht zwar noch am Anfang, wird aber 2026 deutlich an Relevanz gewinnen. Für Marken bedeutet das: Präsenz entsteht nicht mehr nur durch Keywords, sondern auch durch relevante Inhalte, Signale und Daten, die KI sinnvoll verarbeiten kann.
KI in der Kampagnensteuerung: Mehr Automatisierung, mehr Verantwortung
Auch in der Kampagnensteuerung ist KI längst der Standard. Gebotsstrategien, Budgetverteilungen, Zielgruppenansprache und Ausspielungslogiken werden automatisiert und kanalübergreifend optimiert.
Die großen Ziele wie ROI, Umsatzmaximierung, Neukundengewinnung oder Marktdurchdringung lassen sich 2026 nur noch mit einer integrierten, KI-gestützten Full-Funnel-Strategie erreichen. Der entscheidende Erfolgsfaktor liegt jedoch weniger in der Technik als in der richtigen Steuerung der Kampagnen: Marketingentscheider müssen Rahmenbedingungen definieren, Prioritäten setzen und sicherstellen, dass die Algorithmen mit den richtigen Signalen arbeiten.
Individuelle Werbeplatzierungen
Personalisierung ist 2026 kein Nice-to-have mehr, sondern eine Grundvoraussetzung für Performance. Nutzer erwarten relevante Botschaften – kanalübergreifend und entlang ihrer individuellen Customer Journey.
KI-Features ermöglichen diese personalisierte Aussteuerung, wenn die passenden Creatives und Inhalte vorhanden sind. Wer seine Werbemittel modular, variantenreich und zielgruppenspezifisch aufstellt, kann KI optimal nutzen und einen echten Full-Funnel-Approach realisieren.
Besonders hervorzuheben ist hier das Google Power Pack aus Performance Max, Demand Gen und AI Max for Search. Diese Kombination, die Google 2025 vorgestellt hat, bietet enormes Potenzial von Awareness bis Conversion – vorausgesetzt, sie wird strategisch eingesetzt und durch klare Ziele „mit Leben gefüllt“.
Die Datenbasis: Ohne saubere Signale keine starke Performance
KI ist nur so gut wie die Daten, die sie verarbeiten kann. Die lernenden Algorithmen von Google oder Microsoft Ads liefern nur dann optimale Ergebnisse, wenn ausreichend viele und qualitativ hochwertige Signale zur Verfügung stehen.
Die Integration von First-Party-Daten ist daher 2026 nicht nur für die ganz großen Werbetreibenden Pflicht, auch kleine bis mittlere Unternehmen müssen prüfen, wie sie den Systemen eigene Daten zur gezielten Kundenansprache zur Verfügung stellen. Sowohl das Customer Match Feature zur Identifikation von hoch relevanten Neukunden als auch gezieltes Remarketing für die erfolgreiche Wiederansprache von Bestandskunden kommen ohne First-Party-Daten nicht aus. Beides sind Beispiele, um performancestarke Zielgruppen zu erreichen.
Produktdaten: Das Fundament automatisierter Anzeigen
Auch vor dem Hintergrund zunehmender Automatisierung ist die Bedeutung von Produktdaten weiter ungebrochen. Sie sind die zentrale Grundlage für dynamisch erstellte Anzeigen wie z.B. Shopping- oder PMax-Anzeigen.
Qualität, Aktualität und Vollständigkeit der Produktdaten entscheiden darüber, wie gut Produkte zu Suchanfragen gematcht werden können und wie häufig sie infolgedessen von Google ausgespielt werden. Auch steigern top optimierte Produktdaten Klick- und Conversionrates deutlich. Unternehmen, die hier investieren – etwa in saubere Feeds, strukturierte Attribute, aktuelle Daten und konsistente Informationen – verschaffen sich 2026 einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Fazit: Die Prioritäten für Marketingentscheider 2026
SEA wird 2026 noch komplexer, aber auch wirkungsvoller. Für Marketingentscheider lassen sich klare Prioritäten ableiten:
- KI strategisch einsetzen, statt sie unkontrolliert laufen zu lassen
- Full-Funnel-Denken etablieren und Kanäle ganzheitlich verzahnen
- First-Party-Daten und Tracking als Basis jeder Performance-Strategie absichern
- Dynamische Creatives und kanalübergreifende Kundenansprache konsequent ausbauen
- Produktdatenqualität als zentralen Erfolgsfaktor verstehen
Wer diese Grundlagen schafft, erreicht auch in wettbewerbsstarken Umfeldern punktgenau die richtigen Zielgruppen und begleitet seine Kunden individuell auf ihrer Customer Journey. Für messbaren SEA-Erfolg in 2026.
Du willst wissen, wo du stehst? Wir bringen deine SEA-Strategie auf den Punkt und wir checken deine Zukunftsfähigkeit mit der AI Evaluation Scorecard.