Zusätzlich zur Buchung über PMax bietet Google Shopping als eigenständige Kampagne enorme Potenziale für E-Commerce-Unternehmen. Doch viele Marketingverantwortliche, die sich in Eigenregie an die Kampagnenoptimierung wagen, unterschätzen die Komplexität und machen dabei Fehler, die Performance und Budget unnötig belasten. In diesem Beitrag beleuchten wir typische Stolperfallen in Standard Google Shopping Kampagnen und geben praxistaugliche Tipps, wie du diese vermeidest.

1. Schlecht gepflegter Produktdatenfeed

Problem: Der Datenfeed ist das Herzstück jeder Google Shopping Kampagne. Wenn Produktdaten unvollständig, veraltet oder fehlerhaft sind, leidet die Sichtbarkeit massiv.

Typische Fehler:

  • Nicht optimierte Produkttitel
  • Unvollständige oder doppelte Produktbeschreibungen
  • Falsche oder fehlende GTINs, Markennamen, Preise oder Verfügbarkeitsangaben
  • Keine korrekten Produktkategorien (Google-Produktkategorie)

Lösung:

  • Arbeite mit einem Feed-Management-Tool wie z.B. dem bewährten SFO-Tool (Shopping-Feed-Optimizer) von ad agents oder nutze die Datenquell-Ebene von Google’s Merchant Center-Feeddokumentation, um Daten kontinuierlich technisch zu prüfen und zu optimieren.
  • Verwende strukturierte Daten und achte auf die Relevanz der Titel (z. B. Marke + Produkttyp + relevante Merkmale).
  • Behalte das Google Diagnose-Tool (unter “Überprüfung erforderlich”) im Auge, um über aktuelle Warnungen und Produktablehnungen informiert zu sein und entsprechende Maßnahmen zeitnah treffen zu können.
  • Richte Feedregeln im Merchant Center ein, um Inkonsistenzen automatisiert zu bereinigen oder Produktinhalte gezielt zu verbessern.
  • Richte den Google Produktschutz im Merchant Center ein, um den Import von Produktdatenfeeds zu verhindern, die zu wenig Produkte beinhalten. Damit lässt sich aktiv gegen einen spontanen, ungewollten Produktschwund steuern.

2. Keine Segmentierung nach Produkttypen, Marken oder Margen

Problem: Viele Unternehmen lassen alle Produkte in einer einzigen Kampagne laufen. Das führt zu fehlender Kontrolle und ineffizientem Budgeteinsatz.

Typische Folgen:

  • Besonders profitable Produkte erhalten keine angemessene Sichtbarkeit
  • Budget fließt in Low-Performer
  • Kein gezieltes Bidding von bestimmten Produkten möglich

Lösung:

  • Segmentiere deine Kampagne nach sinnvollen Kriterien wie Produkttypen, Marken oder Margenklassen.
  • Nutze selbstdefinierte Custom Labels, um Produkte strategisch zu gruppieren. So kannst du beispielsweise für margenstarke Produkte höhere Gebote setzen und verlustreiche Produkte gezielt ausschließen oder in separate Kampagnen ausgliedern.

3. Keine Nutzung von negativen Keywords

Problem: Google Shopping basiert auf Produkttiteln und Feedinhalten, nicht auf Keywords, dennoch kannst (und solltest) du irrelevante Suchbegriffe ausschließen.

Beispiel: Du verkaufst hochwertigen Goldschmuck, aber dein Produkt erscheint bei der Suche nach „günstiger Modeschmuck“ und konvertiert daher nicht.

Lösung:

  • Prüfe regelmäßig den Suchanfragenbericht im Google Ads Konto.
  • Schließe irrelevante oder nicht-konvertierende Begriffe konsequent aus.
  • Erstelle dynamisch wachsende Ausschlusslisten, um dauerhaft die Qualität deiner Sichtbarkeit zu verbessern.

4. Keine Auswertung von Conversion-Daten und fehlendes Tracking

Problem: Ohne korrektes Conversion-Tracking lässt sich nicht ermitteln, welche Produkte oder Kampagnensegmente wirklich zu Umsatz führen.

Typische Fehler:

  • Kein E-Commerce-Tracking in Google Analytics aktiviert
  • Conversion-Tracking nicht korrekt eingebunden oder doppelt zählend
  • Keine Berücksichtigung von Attributionsmodellen

Lösung:

  • Richte Conversion-Tracking über Google Ads und Google Analytics (GA4) sauber ein.
  • Nutze Tag Manager, um Tracking sauber und versionierbar umzusetzen.
  • Analysiere, welche Shopping-Kampagnensegmente die beste Performance bringen, und optimiere gezielt.

5. Unzureichende Budgetverteilung und kein Gebotsmanagement

Problem: Budgets werden ohne smarte Gebotsstrategie häufig pauschal verteilt, ohne Berücksichtigung von Saisonalität, Produktleistung oder Nachfrage.

Typische Fehler:

  • Gleiches Tagesbudget für alle Kampagnen
  • Keine Anpassung an Hoch- oder Niedrigsaison
  • Manuelle Gebote ohne Performancebezug

Lösung:

  • Analysiere regelmäßig, welche Produkte Umsatz bringen, und passe das Budget entsprechend an.
  • Nutze smarte Portfolio-Gebotsstrategien (z. B. Ziel-ROAS) mit klaren KPIs.
  • Plane Budgetspitzen saisonal ein (z. B. Black Friday, Weihnachten).

Fazit: Google Shopping ist kein Selbstläufer

Auch wenn Standard Google Shopping auf den ersten Blick einfach wirkt, steckt viel Technik und Strategie dahinter. Die größten Fehler entstehen, wenn Unternehmen die Komplexität unterschätzen und wichtige Hebel nicht nutzen. Mit sauberem Feed, gezielter Segmentierung, durchdachter Automatisierung und konsequentem Tracking lassen sich jedoch enorme Potenziale heben.

Und bitte beachte, dass auch der Produktdatenfeed kein Selbstläufer ist, denn die Inhalte können sich täglich ändern und müssen kontinuierlich überprüft und aktualisiert werden.

Wenn du Google Shopping Kampagnen ernsthaft nutzen willst, solltest du Zeit in Planung, Strukturierung und Analyse investieren. Alternativ kann auch die Zusammenarbeit mit erfahrenen SEA-Experten sinnvoll sein – vor allem, wenn du dich nicht täglich mit Bidding-Strategien, Feedregeln oder Conversion-Fenstern beschäftigst.

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