Social Media Marketing ist gesetzt für jedes Unternehmen, das ernsthaft Onlinemarketing betreibt. Pinterest wird dabei oft vernachlässigt. Werfen Sie einen Blick auf die Vorteile und Möglichkeiten des Kanals und überzeugen Sie sich selbst davon, dass Pinterest Ads einen festen Platz in Ihrem Marketingmix verdient haben.

Pinterest als Kanal mit hoher Reichweite

Pinterest ist in erster Linie eine Online-Pinnwand für Bilder und Videos sowie eine visuelle Suchmaschine. Mit dieser Kombination und den bekannten Social Network Funktionen wie Interaktion, Vernetzung und Kommentaren, hat sich Pinterest ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, mit großem Erfolg. Nutzer:innen suchen sehr konkret Inspirationen und Kaufanregungen. Nahezu 18 Millionen aktive User gibt es in Deutschland, wobei die kaufkräftige Zielgruppe von 25–64-Jährigen über 75 Prozent ausmacht (Nielsen, DE, Juli 2023). Pinterest gibt an, insbesondere auch Menschen zu erreichen, die auf anderen Social-Media-Kanälen nicht aktiv sind und somit inkrementelle Reichweite zu schaffen.

Auf der Plattform finden Nutzer:innen zahlreiche beliebte Themen zum Stöbern wie Mode, Rezepte, Wohnen, Dekoration, Kunst oder DIYs. Sie werden außerdem dazu animiert, thematisch sortierte Pinnwände selbst anzulegen und zu speichern. Die einzelnen Beiträge, als Pins bezeichnet, können Bilder, Videos oder Produkte enthalten, sie können geteilt und kommentiert werden.

Pinterest als Kanal der Kauffreudigen

Ein ganz besonderes Merkmal von Werbung auf Pinterest ist, dass gut gemachte Anzeigen nicht als störend wahrgenommen werden. Ansprechend gestaltet und mit nützlichen Inhalten können die Werbeinhalte zum Teil der gesuchten Inspiration werden. Pinterest-User schätzen Ideen für Shopping, Selbstverwirklichung sowie Kreativität, egal ob die Idee aus einem organischen Pin oder einer Anzeige stammt.

Die Nutzer:innen bei Pinterest sind auf der Suche nach Dingen und Projekten, die sie selbst glücklich machen können, von Essen über Mode bis Lifestyle. Vom Entdecken einer neuen Idee bis zum „Haben-Wollen“ und Kaufen ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Die Motivation, selber aktiv zu werden und sich und sein Umfeld zu verändern und neues auszuprobieren, das ist der Charme von Pinterest. Schließlich sind die Zielgruppen bei Pinterest ausgesprochen kaufkräftig, hier tummeln sich 38 Prozent der Millennials in Deutschland mit einem Haushaltseinkommen von über 100.000 Euro (ComScore, USA, Dezember 2019).

Ihre Marke in einem positiven Umfeld

Nachteilig für Marken sind Umfelder, die mit schlechten Neuigkeiten, Gewalt oder politischen Inhalten angereichert sind. All das gibt es auf Pinterest nicht. Die bunte Bilderwelt verströmt ein durch und durch positives Mindset, das Pinterest eigen ist. Davon profitiert Ihre Marke! Die Nutzer:innen fühlen sich in einem geschützten, positiven Raum, in dem sie vertrauensvoll ihrer Neugier nachgehen und kreative Ideen testen können.

So profitieren Sie von Pinterest Ads

Damit Ihre Anzeigen erfolgreich sind und positiv wahrgenommen werden, sollten Sie einige Besonderheiten beachten.

Menschen suchen auf Pinterest nach Ideen und Anregungen, nicht aber nach Marken. Pinterest gibt an, dass nach eigenen Umfragen 97 Prozent der Suchanfragen nicht im Zusammenhang mit Marken stehen. Zu Beginn der Suche sind die User unentschlossen und stöbern nach bestimmten Themenbereichen und Keywords. Die Suchen sind oftmals anlassbezogen wie Hochzeit, Muttertag, Geburt oder auf Interessensbereiche gerichtet wie Essen oder Reisen. User sind aufgeschlossen für Ideen, sie wollen sich überraschen und inspirieren lassen. Dies ist eine Chance für Unternehmen, ihren Kundenkreis zu erweitern und nicht nur Käuferschichten zu erreichen, die ohnehin schon nach der Marke suchen bzw. sich auf andere Marken fixiert haben. Geben Sie Usern die gewünschten Ideen. Ihre Anzeigen können Produktbilder enthalten oder auch Anwendungsvorschläge. Zu jedem Bild oder Video gibt es einen zugehörigen Text und Sie können stets auf eine zugehörige Webseite verlinken, sei es ein Shop, ein Leistungsangebot oder ein Blog.

Ihre Kampagnen sollten Sie zielgerichtet auf bestimmte Interessensgruppen zuschneiden. Pinterest bietet eine breite Palette an Interessenskategorien zur Auswahl an. Alternativ können Sie auf bestimmte Keywords fokussieren oder User ansprechen, die Ihrer bestehenden Zielgruppe ähneln, sogenannte ActAlikes. Idealerweise wird eine Anzeigenkampagne auf Pinterest mit organischen Pins begleitet, denn dann haben Sie die Möglichkeit besonders stark nachgefragte Pins zusätzlich zu promoten.

Pinterest und e-Commerce

Es gibt immer mehr Optionen für Unternehmen, ihre Shopping-Ziele direkt mit Pinterest zu verknüpfen. Den Nutzer:innen soll es so leicht wie möglich gemacht werden, gewünschte Produkte zu finden und bei vertrauenswürdigen Händlern zu erwerben. Beispielsweise können Unternehmen Shopping-Feeds inklusive Preis und Verfügbarkeit hochladen, sie können Produkt-Pins erstellen und diese mit Shopping-Anzeigen bewerben oder in einzelnen Collections-Anzeigen gleich eine Reihe von zusammenhängenden Produktbildern zusammenfassen. Händler können sich von Pinterest verifizieren lassen, um Missbrauch auszuschließen und Vertrauen aufzubauen.

Drei hilfreiche Tipps für Pinterest Ads:

  1. Anzeigen den Zielen anpassen:
    Von Awareness über Consideration bis Conversion, mit Pinterest lassen sich Interessent:innen über den gesamten Kaufzyklus hinweg ansprechen. Die Anzeigen und Kampagnenarten sollten die jeweilige Zielsetzung widerspiegeln. Sie können direkt Produkte in den Mittelpunkt rücken oder aber nützliche Informationen und Anregungen verbreiten, um zunächst Aufmerksamkeit und Reichweite zu generieren. Das Markenlogo ist nur dezent im Hintergrund sichtbar, denn die User sind überwiegend markenoffen. Ihre Marke rückt erst mit dem Klick auf den zugehörigen Link in den Vordergrund, wenn die Interessent:innen auf Ihre Webseite gelangen. Dies ist eine Chance gerade auch für unbekanntere Marken. Ansprechendes Bildmaterial sowie anspruchsvolle Gestaltung der Fotos und Videos sind für diesen visuell geprägten Kanal unverzichtbar.
  2. Retargeting verwenden
    Besonders conversionstark sind Kontakte, die bereits mit Ihren Angeboten interagiert haben. Nutzen Sie diese Chance und sprechen Sie die Personen mit speziellen Retargeting Kampagnen auf Pinterest erneut an. Auch Warenkorbabbrecher lassen sich auf diese Weise erneut erreichen.
  3. Optimale Verbindung der Kanäle
    Im Idealfall sind Ihre Kanäle perfekt vernetzt. Das bedeutet, dass der Klick auf einen Pin zu einer Seite führt, die alle aufkommenden Fragen sofort beantwortet bzw. den sofortigen Kauf des Produkts ermöglicht. Andersherum lassen sich auch Pincodes erstellen, die außerhalb von Pinterest verwendet werden und, vom User eingescannt, direkt auf die Unternehmens-Pinnwand verlinken.

Erfolgskontrolle und Optimierung bei Pinterest

Wie bei allen Online-Marketing-Maßnahmen ist es auch bei Pinterest wichtig, den Erfolg der Kampagnen kontinuierlich zu verfolgen und zu optimieren. Pinterest stellt hierfür verschiedene Tools zur Verfügung, von einfachen Statistiken über Klicks und sonstige Interaktionen bis hin zu ausgereiften Analysen und Conversion-Auswertungen. Diese Analysen unterstützen bei der Optimierung von Targeting, Contentauswahl oder Budgetplanung.

Pinterest bietet Unternehmen auch Einblicke in Trends und Zusammenhänge von Suchanfragen, die Orientierung geben können im Hinblick auf künftige Entwicklungen. Welche Themen wachsen in der Nachfrage, welche Produkte und Pins werden mit bestimmten Suchbegriffen verbunden?

Bei allen Analysen und Auswertungen beachten Sie bitte, dass die Conversion-Zyklen relativ lang sein können. Da die Nutzer:innen oftmals ganz am Anfang der Customer Journey stehen, können Wochen bis zum Kaufabschluss vergehen. Eine 30-Tage Attribution einzurichten ist somit sehr zu empfehlen.

Fazit

Es gibt nahezu kein Unternehmen, das Pinterest nicht zur Steigerung der Awareness nutzen kann und das mit originellen Pins nicht die Markenbekanntheit steigern kann. Ein Muss ist Pinterest insbesondere für alle e-Commerce-Unternehmen, die neue Zielgruppen erreichen wollen sowie Bekanntheit und Abverkauf steigern möchten.

Der Text ist als Gastbeitrag im e-Commerce Magazin erschienen.